Xiaomi baut das günstigste 5G-Smartphone

Das neue Redmi 10 5G soll nur gerade 199 Franken kosten. Und bietet neben der neusten Mobilfunk-Generation auch einen 5000-mAh-Akku. Wir stellen das Phone und weitere Xiaomi-Neuheiten vor.

TextLorenz Keller

Die Preisspirale bei den 5G-Phones dreht sich gegen unten. Bereits bekommt man einige Geräte aus dem letzten Jahr für rund 200 Franken. Xiaomi unterschreitet nun die magische Grenze und bringt das Redmi 10 5G für 199 Franken. Xiaomi baut das günstigste 5G-Smartphone.

Anständiger Screen, grosser Akku

Das ist ja schon ein Kampfpreis, diese rund 200 Franken. Und was bekommt man dafür? Es ist schon erstaunlich. Als Prozessor kommt der MedaTek Dimensity 700 mit 4 GB Arbeitsspeicher zum Einsatz. Der liefert 5G gleich für beide SIM-Kartenslots.

64 GB Speicher zum Basispreis sind wie erwartet nicht besonders viel. Hier hat Xiaomi etwas gespart. Bei der Kamera wird man das erst nach einem Test wissen. Die Hauptkamera löst immerhin mit 50 Megapixeln aus – dazu kommt ein kleiner Sensor für die Tiefenmessung. Von der Selfiecam mit 5 Megapixeln darf man sicher nicht zu viel erwarten.

Erstaunlich ist, dass es trotz des tiefen Preises einen 6,58-Zoll-Screen mit 90 Hertz Bildwiederholrate gibt – der sich über die Stufen 30, 50, 60 und 90 Hertz adaptiv anpasst. Die Auflösung ist mit 2408 auf 1080 Pixel sehr okay. An der Seite findet man einen Fingerabdruck-Scanner.

Im Alltag wichtig dürfte der grosse 5000-mAh-Akku sein, der mit maximal 18 Watt geladen werden kann. Ein passender Charger wird übrigens beigepackt.

Auch weitere «alte» Features, die heute von vielen Herstellern abgeschafft wurden, findet man hier zum Budgetpreis wieder: So hat das Redmi 10 5G einen Kopfhöreranschluss und einen separaten Slot für Speicherkarten.

Fast so gut wie viel teurere Smartphones

Zwei weitere Modelle aus der Redmi-Serie hat Xiaomi vorgestellt. Auch hier gilt: Möglichst viele Features für möglichst wenig Geld. Das Redmi Note 11 Pro+ 5G gibts in der Variante mit 6 GB Arbeitsspeicher und 128 GB Speicher für 400 Franken.

Auch hier läuft wieder 5G drauf, dieses Mal dank des MediaTek Dimensity 920 Prozessors. Der soll auch sonst mehr Leistung als in der Einsteigerklasse bieten.

Sogar Flaggschiff-Qualität liefert das Schnellladen. Das Note 11 Pro+ kann mit 120 Watt geladen werden. Das Netzteil wird dafür natürlich gleich mitgeliefert. Der 4500 mAh grosse Akku ist damit in nur 15 Minuten aufgeladen.

Auch beim Display hat sich Xiaomi von der Oberklasse inspirieren lassen: Der 6,67-Zoll-Screen ist ein Amoled-Panel, bis 1200 Nits hell und bietet eine 120-Hertz-Bildwiederholrate. Nur die Ränder drum herum sind etwas dicker als bei doppelt so teuren Konkurrenz-Geräten.

Übrigens: Zum Sparpreis gibts sogar Stereo-Lautsprecher mit Dolby Atmos, die von Sound-Spezialist JBL mitentwickelt wurden. Und auch den 3,5-mm-Kopfhöreranschluss findet man weiterhin bei diesem Mittelklasse-Gerät.

Zwar hat das Redmi Note 11 Pro+ vier Kamera-Sensoren eingebaut, einer ist aber nur dazu da, bei Makro-Aufnahmen zu messen. Es bleibt die Ultra-Weitwinkel-Kamera, die mit 18 Megapixeln auslöst. Die Selfiecam mit 16 Megapixeln. Und die Hauptkamera, die gleich einen 108-Megapixel-Sensor eingebaut hat. Da darf man gespannt sein, wie gut der wirklich ist.

Ist ein bisschen weniger wirklich mehr?

Das Pro+ kostet nur gerade 70 Franken mehr als das Redmi Note 11S 5G, welches als drittes Modell neu vorgestellt wurde. Hier geht es bei rund 330 Franken los – übrigens erst im Juni. Das Redmi 10 5G und das Redmi Note 11S 5G starten im Juni, das Note 11+ 5G kommt schon im April. Die Schweizer Startdaten und genauen Preise sind aber noch nicht bekannt.

Wo muss man nun Abstriche machen? Laut dem Datenblatt in den meisten Bereichen jeweils ein bisschen. So kommt etwa der MediaTek Dimensity 810 Prozessor zum Einsatz, der ebenfalls 5G unterstützt. In Europa gibts den wohl nur mit 6 GB Arbeitsspeicher und 128 GB Speicher (der erweiterbar ist). In anderen Regionen sind auch Modelle mit weniger Speicher erhältlich.

Der Prozessor ist nicht ganz so leistungsfähig, der ähnlich grosse Screen ebenfalls. Hier hat man nur 90 statt 120 Hertz, und die Helligkeit dürfte auch weniger gut sein. Schnellladen ist übrigens ebenfalls langsamer: 33 Watt statt 120 Watt.

Aber das Note 11S überholt bei zwei Features auch das teurere Modell. Der Akku ist mit 5000 mAh um 500 mAh grösser dimensioniert. Und es unterstützen wie beim ganz günstigen Modell gleich beide SIM-Karten-Slots 5G.

Bei der Kamera sind nur Weitwinkel und Makro-Sensor gleich geblieben. Statt eines 108-Megapixel-Sensors gibts einen mit 50 Megapixeln. Der Selfie-Sensor hat 3 Megapixel verloren – hier sind es nun 13 statt 16. Allerdings: Ob darunter wirklich die Bildqualität leidet, das weiss man erst nach dem Test. Es könnte auch das Umgekehrte der Fall sein.

Wie wichtig die Unterschiede zwischen 11S und 11 Pro+ im Alltag wirklich sind, ist schwierig zu sagen. Und darum wird man die zwei Geräte wohl kurz miteinander vergleichen müssen, um zu entscheiden, ob sich die 70 Franken Aufpreis wirklich lohnen.

Xiaomi baut das günstigste 5G-Smartphone

Schon wieder drei neue Phones von Xiaomi. Der chinesische Hersteller bringt wirklich enorm viele Modelle auf den Markt und deckt inzwischen fast jede Nische von 200 bis über 1000 Franken ab. Im Handel findet man Dutzende Varianten von Xiaomi-Phones.

Vor kurzem wurde ja auch erst das Xiaomi 12 und das 12 Pro angekündigt. Das sind die Flaggschiffe. Mit der Bezeichnung Redmi sind Phones für Einsteiger und aus der Mittelklasse genannt.

Verwirrend ist halt zum Teil, dass es bereits schon ein Xiaomi Redmi Note 11S gibt, das aber kein 5G kann. Die Version mit 5G unterscheidet sich dann aber auch in anderen Features von der Version ohne.

Es lohnt sich also, genau hinzuschauen und die Features zu vergleichen. Damit man auch wirklich das Gerät findet, das zu einem passt. Was bei eigentlich allen Modellen von Xiaomi stimmt, ist das Verhältnis von Preis und Leistung.