Nokia bringt gleich drei Preisknaller für den Herbst

007 würde Nokia kaufen. Das zumindest suggeriert der neue James-Bond-Film «No Time to Die», in dem der Geheimagent Ihrer Majestät ein Nokia 8.3 5G als Diensthandy hat. Die gute Nachricht: Das neue Phone können sich nicht nur Agenten leisten. Und auch für ein ganz kleines Budget hat Nokia neue Telefone im Angebot.

TextLorenz Keller

Corona hat nicht nur die Lancierung des neuesten 007-Streifens verzögert, sondern auch die Markteinführung des Nokia 8.3 5G. Das wurde zwar schon im Frühling rund um den abgesagten Mobile World Congress (MWC) offiziell vorgestellt. Auf den Markt kommt das Handy aber erst jetzt. 

Während Nokia seit dem Comeback durch das finnische Unternehmen HMD sich bei den günstigeren Smartphones eine gute Position erarbeiten konnte, taten sie sich in der Oberklasse schwer. Das soll sich nun mit dem Nokia 8.3 5G ändern. Nicht nur das Sponsoring von James Bond ist Premium, auch das Smartphone macht im ersten Hands-on einen guten Eindruck. 

Nokia 8.3: So günstig gibts kaum 5G und Top-Features

Allerdings: Wer sich verrückte Spielereien erhofft, wie das bei Gadgets von 007 eigentlich Standard ist, der wird beim 8.3 enttäuscht. Auch hier setzt Nokia eher auf solide Wertarbeit und viel Leistung für wenig Geld. 649 Franken kostet das Smartphone und gehört damit zu den günstigeren 5G-Phones auf dem Markt. Dazu gibts erweiterbare 128 GB Speicher und den Snapdragon 765 Prozessor mit 8 GB Arbeitsspeicher. 

Im Frühling wäre das noch absolut top gewesen, nun gibts von OnePlus, Xiaomi oder Oppo aber sogar günstigere 5G-Geräte. Nokia muss daher auch mit dem Gesamtpaket punkten. Im ersten Hands-on überzeugt der hochaufgelöste 6,8-Zoll-Screen, der allerdings recht dicke Ränder hat. Der 4500 mAh grosse Akku verspricht lange Laufzeiten, auch weil ja die Finnen fast pures Android installieren. Das läuft effizient, ist schön schlank, und Nokia garantiert auch zwei Jahre Updates. Ausgeliefert wird mit Android 10, Android 11 soll bald folgen. 

Der Fingerabdruck-Scanner auf der Seite ist ultraschnell. Schade nur, gibts kein drahtloses Laden. Aber alles kann man für den Preis wohl nicht haben, darauf verzichtet auch die preislich ähnlich aggressive Konkurrenz. Die grosse Frage ist, wie gut die Kamera ist. Im Nokia 7.2 waren die mit Zeiss entwickelten Objektive eine positive Überraschung. Der Test wird zeigen, ob das auch im 8.3 so ist. Nokia spendiert jedenfalls passend zum Film-Thema viele Video-Optionen. Und auf dem Papier tönt die Quadkamera auch gut: 64-Megapixel- Hauptsensor, Weitwinkel mit 12 Megapixeln, dazu zwei Sensoren für Tiefenmessung und Makroaufnahmen. 

Nokia 2.4 und 3.4: So gut können Billig-Phones sein

Beim ersten Ausprobieren eine positive Überraschung sind die günstigen Smartphones für Einsteiger. Das Nokia 2.4 kostet nur gerade 129 Franken. Was kann man da schon erwarten? Erstaunlich viel. Klar, die Rückseite ist aus Plastik, aber genug robust, um nicht billig zu wirken. Und man hat immerhin einen 6,5 Zoll grossen Bildschirm mit ausreichender Auflösung. Und dank purem Android läuft das Schnäppchen auch anständig flott. Wichtiger dürfte der grosse 4500-mAh-Akku sein, der zwei Tage Laufzeit garantieren sollte. 32 GB Speicher sind inklusive, die sind erweiterbar. Der Helio P22 Prozessor kommt mit 2 GB Arbeitsspeicher. Von der 13-Megapixel-Kamera mit 2-Megapixel-Tiefensensor darf man nicht zu viel erwarten. Für Schnappschüsse bei gutem Licht reicht das aber wohl. Aber das muss der ausführliche Test zeigen. 

Das Nokia 3.4 kostet mit 169 Franken nur 40 Franken mehr, wirkt aber fast nochmals eine Klasse hochwertiger. Zwar ist das Gerät kleiner, auch die Batterie misst nur 4000 mAh. Dafür gibts eine etwas wertigere Polykarbonat-Rückseite und erweiterbare 64 GB Speicher. Auch der Prozessor leistet mehr: Der Snapdragon 460 kommt mit 3 GB Arbeitsspeicher. 

Investiert hat Nokia den Aufpreis auch ins Kamerasystem. Zusätzlich gibts eine im ersten Test brauchbar wirkende Weitwinkel-Kamera mit 5 Megapixeln. Und zu guter Letzt hat man im 3.4 im Gegensatz zum 2.4 auch einen NFC-Chip integriert, etwa fürs drahtlose Bezahlen.

Das Fazit des ersten Ausprobierens: Nokia bringt gleich drei Preisknaller für den Herbst. Wie sich das James-Bond-Phone Nokia 8.3 5G im Alltag bewährt, können Sie gleich hier nachlesen.