iPhone 11 oder SE – was ist die günstigere Wahl?

Nicht jeder hat Lust, über 1000 Franken für ein Smartphone auszugeben. Doch es gibt günstigere Alternativen, auch für iPhone-Fans. Wir vergleichen die günstigsten, neuen Apple-Geräte, nämlich das 11 und das SE.

TextLorenz Keller

Günstige iPhones – das bedeutete lange Zeit, sich ein altes Modell oder ein Occasionsgerät zu kaufen. Doch Apple selber hat auch gemerkt, dass viele Kunden keine 1000 Franken für ein neues Handy ausgeben wollen oder können. Und es gibt Alternativen. 

Zuerst einmal natürlich das iPhone SE, das im Frühling neu aufgelegt wurde. Das kostet offiziell 448.85 Franken in der Version mit 64 GB Speicher. Damit ist das SE das günstigste neue iPhone, das Apple seit langem auf den Markt gebracht hat. Ein typisches Einsteigergerät. 

Mit 808.85 Franken ist das iPhone 11 in der Version mit 64 GB Speicher deutlich teurer, aber es bietet natürlich auch mehr fürs Geld. In diesem Vergleich wollen wir herausfinden, ob sich der Aufpreis lohnt und wo man wirklich einen Mehrwert erhält. 

Übrigens lohnt es sich durchaus, die Preise zu vergleichen. Während es früher kaum Unterschiede zu den offiziellen Apple-Preisen gab, kann man heute schon ein paar Franken sparen. So gibts etwa das iPhone 11 bereits ab 669 Franken (allerdings nur in Schwarz, die anderen Farben sind teurer). Das iPhone SE kostet im Online-Handel ab 428 Franken. Und plötzlich ist der preisliche Unterschied zwischen den Geräten nicht mehr so gross. 

Das iPhone SE (vorne) ist deutlich weniger modern als das iPhone 11.

Kein Unterschied beim Prozessor, grosser beim Screen

Prozessor: Beide iPhones haben den aktuell besten Chip von Apple eingebaut, nämlich den A13 Bionic. Allerdings hat das teurere iPhone 11 4 GB Arbeitsspeicher, das günstigere SE 3 GB. Im Alltag wird man davon nicht viel merken. Wichtiger ist, dass beide Geräte wohl gleich lang Updates erhalten werden und darum gleich langlebig sein dürften. 

Bildschirm: Nicht nur die Grösse der Telefone ist unterschiedlich, auch das Bildschirmkonzept. Beim SE ist es ein 4,7-Zoll-Screen mit dicken Rändern, vor allem oben und unten. Das iPhone 11 hat einen 6,1 Zoll grossen Bildschirm mit nur noch dünnen Rändern, dafür eine Aussparung für die Selfiecams. Auch wenn es bei Helligkeit und Pixeln pro Fläche kaum Unterschiede gibt, wirkt das iPhone 11 um Welten moderner. Und dank grösserem Screen auch angenehmer für Videos, Fotos und auch um Nachrichten zu tippen.

Abmessungen: Das SE ist natürlich kompakter, aber wegen der dicken Ränder auch nicht so kompakt, wie es eigentlich sein könnte. So ist das iPhone 11 nur 1,2 Zentimeter höher. Beide Geräte sind sicher handlich, das iPhone SE hat natürlich bei allen, die ein möglichst kleines Handy wollen, Vorteile. 

Bei Kamera und Akku kann das iPhone 11 punkten

Kameras: Im Bereich Fotografie sind die Unterschiede im Alltag spürbar. Das iPhone 11 ist dank der Weitwinkel-Linse schon mal viel flexibler einsetzbar. Bei der Hauptkamera, in beiden Modellen mit 12 Megapixeln, sind die Unterschiede kleiner. Allerdings ist beim iPhone 11 die Software etwa bei Fokus und bei dynamischen Farben etwas besser. Zudem gibts nur hier einen Nachtmodus. Deutlich grösser ist die Differenz bei der Selfiecam. Die 7-Megapixel-Linse im SE kann mit dem 12-Megapixel-Sensor im 11 nicht mithalten. Farbe, Kontrast, Schärfe – alles ist im teureren Modell besser. Insgesamt sind beide Systeme in ihrer Klasse ausgezeichnet. Das iPhone 11 ist aber eben (auch preislich) eine Klasse höher angesiedelt. 

Akku: Der Akku im iPhone 11 ist etwas über 3000 mAh gross. Beim SE sind es nur 1800 mAh. Lange wurde ja Apple für die Akkulaufzeiten der iPhones kritisiert. Und das SE gehört noch zu dieser Generation Geräte. Vielnutzer werden nicht immer durch den Tag kommen mit einer Ladung. Anders beim teureren Modell: Hier ist die Laufzeit deutlich verbessert, und man sollte mit der Batterie eigentlich gut auskommen, auch wenn das Handy viel Energie braucht. 

Extras: Das SE hat einen konventionellen Fingerabdruck-Scanner, was bei Maskentragpflicht deutlich praktischer ist als der Gesichtsscanner im iPhone 11. WLAN 6 und drahtloses Laden unterstützen beide Modelle, 5G oder einen Kopfhöreranschluss gibts bei beiden nicht. Wasserdicht sind ebenfalls beide iPhones, das 11 hat aber eine etwas bessere Absicherung.

Was ist die günstigste Wahl fürs iPhone?

Viele Gründe sprechen für das iPhone 11: Akku, Kamera, Design, Bildschirmgrösse und nicht zuletzt die Rabatte, die es bereits auf dem Markt gibt. Das 11 wird auch ein Geheimtipp bleiben, wenn das neue iPhone 12 zum Weihnachtsgeschäft dann auf den Markt kommt. Das Phone hat ein ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis. 

Das iPhone SE hat zwei Zielgruppen: Leute, die wirklich einfach nicht mehr als 500 Franken für ein Smartphone ausgeben wollen; und alle, die sich wirklich nicht an grössere Screens gewöhnen wollen. Und das geht übrigens ganz schnell, und schon will man die grössere Bildschirmfläche nicht mehr missen. Immerhin: Apple hat dem Einsteigergerät eine anständige Kamera und viel Rechenpower spendiert, was im Alltag wichtiger ist als eine moderne Optik. Abstriche muss man aber ganz klar bei der Akkulaufzeit machen. 

Ein harter Konkurrent zu den zwei Geräten wäre aus der Android-Welt zum Beispiel das neue Samsung Galaxy S20 FE – lesen Sie hier den Test!

Daskannwas.ch findet: Der Aufpreis zum iPhone 11 lohnt sich.

iPhone Alternativen zu SE und 11

Übrigens gibts im Preisbereich zwischen iPhone 11 und iPhone SE eine Alternative, die Apple ganz offiziell anbietet. Nämlich das inzwischen zwei Jahre alte iPhone XR, das mit 64 GB Speicher 698.85 Franken kostet. Im Handel sind es gar zum Teil nochmals 100 Franken weniger. Allerdings: Den Aufpreis zum iPhone 11 sollte man sich wegen der besseren Kamera und dem deutlich besseren Akku gönnen. 

Im Handel sind auch andere ältere Modelle erhältlich. Etwa das iPhone 8, das aber zum Teil teurer ist als das deutlich bessere iPhone SE. Das iPhone 7 wird ebenfalls noch angeboten und ist rund 100 Franken günstiger als das SE, aber auch schon fast vier Jahre alt! iPhone SE und 11 sind da jeweils auf jeden Fall die bessere Alternative.