Wie gut ist die günstigste smarte LED?

Die Birnen von Ledvance kosten nur knapp sechs Franken – nicht viel mehr als ein normales LED-Licht. Die Lampe bietet aber sogar App-Steuerung und eine Integration ins Smart Home. Wir beantworten dazu alle Fragen.

TextLorenz Keller

Pros

  • Fast so günstig wie normale LED-Birne
  • Auch ohne Smartfunktion nutzbar
  • Schönes LED-Filament
  • Einfache Einrichtung via App
  • App mit allen wichtigen Funktionen

Cons

  • Bluetooth nicht beste Technik
  • Kein Farbtemperatur-Wechsel
  • Weniger geeignet für komplexe Installationen

Rasant gehts bei der Beleuchtungstechnik vorwärts. LED ist heute schon Standard. Seit kurzem wurde sogar die Energie-Effizienz-Etikette angepasst, weil alle Birnen in der besten Kategorie waren (hier nachlesen). Der nächste Schritt ist, dass jedes Leuchtmittel auch smart ist. Ledvance bringt nun eine smarte Birne für sechs Franken auf den Markt. Wie gut ist die günstigste smarte LED?

Ledvance ist übrigens ein deutscher Hersteller, den es erst seit 2016 gibt. Mit fast 5000 Mitarbeitern und über 1,5 Milliarden Euro Umsatz ist Ledvance aber gleich eine Grösse im Markt. Das hat einen Grund, denn Ledvance ist eine Abspaltung des Traditionsherstellers Osram.

Wie günstig ist die neue Ledvance Leuchte wirklich?

Ab sofort ist die LED Lamp E27 von Ledvance für 5.95 Franken im Handel erhältlich – unter anderem Jumbo, Obi, Lumimart, Bauhaus und Conforama. Der Vorgänger kostete offiziell noch fast 20 Franken, im Handel waren es mindestens 12 bis 13 Franken.

Das ist schon ein Kampfpreis, wenn man mit Konkurrenz-Produkten vergleicht. Leuchtmittel fürs Smarthome kosten dort mindestens 13 bis 15 Franken. Die beliebten Philips Hue gar 20 bis 25 Franken.

Mit knapp sechs Franken kommt Ledvance auch fast an normale LED-Birnen ohne smarte Steuerung heran. Dort gebts bei drei bis vier Franken los. LED mit Filament kosten vier bis fünf Franken. Aber so manches Modell ist auch gleich teuer wie die Ledvance.

Wie einfach ist die Nutzung für Einsteiger?

Zuerst einmal muss man gar nichts wissen. Der Hersteller startet mal mit den klassischen Glühbirnen für die E27-Lampenfassung. Das ist die dickere Grösse, die am häufigsten vorkommt.

Die LED Lamp E27 kann man einfach in eine Fassung schrauben und wie gewohnt nutzen. Man muss zuerst einmal gar nichts installieren und kann mit dem Lichtschalter ganz normal das Licht ein- und ausschalten.

Die Birne selber hat Filament. Sprich man sieht die vier Glühdrähte – in Wahrheit sind das dann ja die LEDs. Ist die Birne in einer Lampe drin, spielt das keine Rolle. Ist sie aber zu sehen, wirkt das viel eleganter und sieht auch gut aus, wenn kein Licht eingeschaltet ist.

Und wie funktioniert das mit dem Smart Home?

Aber natürlich machen die Leuchten nur Sinn, wenn man sie auch smart nutzt. Die einfachste Methode ist die eigene App von Ledvance, die man gratis herunterladen kann.

Danach wird man Schritt für Schritt durch die Installation geleitet. Wichtig zu wissen: Man muss sich entscheiden, ob man die Lichter mit der App nutzen will oder mit einem Smart-Home-System wie Google Home, Apple Home Kit oder Amazon Alexa. Es wird jeweils die aktuelle

Wichtig für die Installation zu wissen: Die Lichter sollten dabei eingeschaltet sein, damit sie auch via Bluetooth Verbindung zum Handy aufnehmen können. Das gilt auch nachher bei der Bedienung. Sobald man sie über den Lichtschalter ausschaltet, ist keine smarte Steuerung mehr möglich.

Die Installation dauert nur ein paar Minuten. Schade muss man sich für die App-Steuerung registrieren, aber das ist wohl üblich. Heute fast nicht anders zu erwarten ist auch, dass die Lampen zuerst einmal ein Update herunterladen…

Sonst ist alles kinderleicht. Man erhält auch durch blinken immer Rückmeldung, ob alles geklappt hat und welche Lampe gerade eingerichtet wird. Das ist vor allem wichtig, wenn man gleich mehrere in einem Raum hat.

Was bringt die App überhaupt?

Mit der App kann man jede einzelne Leuchte ein- und ausschalten und auch bis auf ein Prozent dimmen. Auch die Farbe verändern ginge hier, was aber diese Basis-Birnen nicht unterstützen. Da gibts im Ledvance-Sortiment eine grosse Auswahl an weiteren Leuchtmitteln für alle Fassungen und Grössen – und alles ist kompatibel.

Nun kann man aber auch verschiedene Lichter zu Gruppen kombinieren. Zum Beispiel alle Lampen in jedem Zimmer, aber auch jede beliebige andere Zusammenstellung ist möglich. Birnen können auch verschiedenen Gruppen angehören.

Nun kann man diese Gruppen zusammen steuern. Also etwa mit einem Klick alle Lichter im Wohnzimmer anzünden – oder alles auf 50 Prozent dimmen. Cool ist halt, dass die Lichter nicht mal an einer geschalteten Dose oder einer Lampenstelle montiert werden müssen, sondern irgendwo an den Strom gehängt werden können.

Zusätzlich lassen sich auch Routinen definieren. Also zum Beispiel «Heimkommen» oder «TV schauen». Hier kann man genau definieren, welche Lichter oder Gruppen in welcher Stärke eingeschaltet werden. Ein Klick darauf – und alles ist so eingestellt, wie man das vorher definiert hat.

Zu guter Letzt finde man auch viele Infos und Anleitungen in der App. Für eine günstigste smarte LED-Birne bietet der Hersteller einen anständigen Support

Was ist besser: App, Alexa, Apple oder Google?

Die App ist sehr gut gemacht und für Einsteiger genau das richtige. Man kann damit auch locker alle Lichter im Haus steuern – auch von mehreren Geräten aus. Allerdings muss man dafür immer erst die App aufstarten – und man muss in Bluetooth-Reichweite sein.

Zudem ist die Ledvance-App nur darauf ausgerichtet, Produkte des Herstellers zu steuern. Wer weitere Smart-Home-Geräte nutzt, muss auf ein anderes System umstellen.

Die günstigen Birnen lassen sich mit allen wichtigen Systemen koppeln: Apple Homekit, Amazon Alexa und Google Home. Wichtig zu wissen: Bei Amazon und Google braucht es einen smarten Lautsprecher dafür, nur die Handy App reicht nicht.

Hier wird es grundsätzlich etwas komplizierter. Wir haben auch zwei Anläufe im Test gebraucht, bis die Birnen mit Google gelaufen sind. Die Schwierigkeit ist, sie zurückzusetzen und die andere Firmware aufzuspielen, damit überhaupt eine Verbindung möglich ist.

Und ja, Bluetooth hat auch manchmal seine Tücken. Davon zeugen die vielen negativen App-Kritiken. Es kann durchaus sein, dass bei komplizierteren System nicht alles genau so läuft, wie man sich das gedacht hat. Oder dass die Bluetooth-Verbindung nicht so schnell aufgebaut ist wie man sich das wünschen würde.

Wie gut ist die günstigste smarte LED?

Günstig, einfach und gut – die LED Lamp E27 hält, was der Hersteller verspricht. Und sie kann mit doppelt so teuren Bluetooth-Systemen problemlos mithalten. Ideal ist die Ledvance-Birne, wenn man nur einzelne Lampen und Lichter steuern will.

Wer hingegen sein ganzes Haus vernetzen will, der wird auf einen anderen Standard setzen. ZigBee etwa oder WiFi – Ledvance und viele andere Hersteller bieten beide Standards auch mit einem jeweils spezifisch darauf ausgerichteten Sortiment an. Aber das ist dann teurer und aufwendiger.