Nokia baut jetzt auch TVs – und die sind billig

Der neue Smart TV von Nokia kostet in der 50-Zoll-Variante nur gerade 550 Franken. Das ist sehr preisgünstig. Leider wirkt der Fernseher in manchen Bereichen auch sonst etwas billig.

TextLorenz Keller

Papier, Veloreifen, Gummistiefel, Radios, Netzwerke, Handys – der finnische Nokia-Konzern hat in seiner über 150-jährigen Geschichte so manches hergestellt. Und ja, in den 1980er- und 1990er-Jahren auch schon einmal Fernseher. Nokia baut nun wieder TVs – und die sind richtig billig.

Wenn man es ganz genau nimmt, stellt Nokia allerdings keine Fernseher her. Wie ja auch die Smartphones von HMD Global unter Lizenz entwickelt werden, ist das auch bei den TVs der Fall. Hier steckt das Unternehmen Streamview aus Österreich hinter der Marke als Lizenznehmer.

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Sieben Grössen zum Sparpreis

Gleich mit sieben Modellen feiert Nokia das Comeback im Fernseher-Markt. Primär unterscheiden sie sich in der Grösse: Es gibt Bildschirme mit 32, 43, 50, 55, 58, 65 und 75 Zoll. Die Preise gehen von 350 bis 1300 Franken.

Wir haben den Nokia Smart TV 5000A ausprobiert, die 50-Zoll-Version für rund 550 Franken – die Schweizer Preise sind noch nicht genau fixiert. Ein ziemlicher Kampfpreis für einen 4K-Fernseher mit HDR 10 und Dolby Vision. Es gibt nur wenige aktuelle Modelle von renommierten Herstellern, die ähnlich wenig kosten. Und man kann davon ausgehen, dass auch die Preise des Nokia-Fernsehers schnell ebenfalls noch sinken werden.

Einfach und gut bedienbar, mässiger Sound

Der Fernseher erfüllt alle aktuellen Standards eines smarten Gadgets. So gibts vier HDMI-Anschlüsse, darunter ein gemäss Arc-Standard für eine Soundbar. Ebenfalls ist WLAN, Ethernet und Bluetooth an Bord. Als Betriebssystem kommt AndroidTV zum Einsatz.

Eine sehr gute Wahl: Denn das läuft richtig schnell und bietet eine grosse Auswahl von Apps. Die wichtigsten wie Netflix oder Youtube hat Nokia direkt vorinstalliert. Ja, es gibt sogar auf der Fernbedienung zwei Knöpfe, welche diese Apps direkt aufstarten.

Kleines, etwas unschönes Detail. Man kann zwar eigentlich Android TV via Spracheingabe steuern, was gerade etwa für eine Suche praktisch wäre. Auf der Fernbedienung gibts sogar einen Knopf dafür. Allerdings muss man zuerst noch die Fernbedienung via Bluetooth separat koppeln, was mühsam ist und schlecht erklärt wird.

Und alle Apps, etwa auch Disney Plus oder Dazn, laden schnell und flüssig. Das macht richtig Spass. Der TV erkennt jeweils gleich, welche Formate angeboten werden, also etwa HDR 10 oder Dolby Vision.

Allerdings: Eine Enttäuschung sind die Lautsprecher, die zwei mal zehn Watt abgeben sollen. Sie sind nach hinten gerichtet, tönen ziemlich blechern und total ohne Bass. Auch wenn der Nokia-Fernseher nicht speziell dünn ist. Wir haben im Test den AppleTV und einen HomePod Mini für 99 Franken als «Lautsprecher» angeschlossen. Das hat schon viel besser getönt.

4K-Auflösung, aber etwas blass

Dass man hier halt wirklich einen günstigen Fernseher bekommt, merkt man auch am Bild. Egal ob Netflix, Youtube, AppleTV-Inhalte oder Games über die Xbox Series X. Alles wirkt etwas blass, und man vermisst starke Farben.

Als Zweitgerät oder für Leute, die keine grossen Ansprüche haben, geht das durchaus in Ordnung. Von Samsung und Co. bekommt man für ein paar Hundert Franken aber schon eine andere Bildqualität geliefert.

Nokia baut jetzt auch TVs – und die sind billig

Die neuen Nokia-Fernseher sind schon beim Verkaufsstart sehr preiswert. Mit den üblichen Rabatten der Händler nach wenigen Monaten dürften sie richtig billig werden.

Für den Preis bekommt man einen soliden Fernseher mit tollem Betriebssystem. Eine Soundbar für besseren Klang empfiehlt sich aber durchaus noch als Zusatzinvestition – was ja durchaus oft auch bei der Konkurrenz in diesem Segment der Fall ist.

Übrigens: Der Nokia Smart TV 5000A erinnert sehr an ein Handy-Modell wie das Nokia 3.4. Auch ein Einsteigergerät, das recht viel bietet, aber keine Wunder vollbringt. Den Artikel dazu gibts unter diesem Link.