Dyson hat grösste Sauger-Schwäche beseitigt

Der neue Dyson V12 Detect Slim ist erstaunlich: Er ist leichter und gegenüber dem Vorgänger in wichtigen Alltagsdingen verbessert – und dabei erst noch günstig. Wir haben Test gesaugt.

TextLorenz Keller

Pros

  • Startknopf statt Trigger
  • Leichter und schlanker
  • Fairer Preis
  • Viel Saugkraft
  • Durchdachtes System

Cons

  • Knopfdesign sehr uninspiriert
  • Wirkt nicht ganz so robust

Dieses Jahr gibts keinen ganz neuen Dyson Akkusauger. Stattdessen hat der englische Hersteller den V15 aus dem Vorjahr neu aufgelegt (hier kann man die Review nachlesen). Und dazu eine auf dem Papier abgespeckte Version mit Namen V12 Detect Slim Absolute auf den Markt gebracht. Und die schlägt sich im Alltag besser als der teurere Vorgänger. Denn Dyson hat unter anderem die grösste Sauger-Schwäche beseitigt.

Grösste Schwäche weg – endlich nicht mehr dauerdrücken

Bisher musste man bei Dyson ja wie bei einer Pistole einen Abzug ziehen, um zu saugen. Lässt man diesen los, stoppt der Motor sofort. Das mag praktisch sein, um Akku zu sparen, ist aber im Alltag einfach nur mühsam. Denn man muss dazu auch immer die Hand am Griff halten, etwa auch, wenn man auf dem Boden liegt, um ganz unters Sofa zu kommen.

Das ist nun endlich vorbei. Der neue V12 Detect Slim hat tatsächlich einen ganz normalen Powerknopf. Einmal drücken und der Akkusauger läuft – bis man wieder drückt und den V12 stoppt.

Aber hey, Dyson: Normalerweise seid ihr beim Design ja wirklich kreativ und die Produkte sind auffällig, aber stimmig. Aber dieser grosse rote Powerknopf wirkt wirklich wie aufgepfropft und passt überhaupt nicht zum restlichen, futuristischen Staubsauger.

Klar, er ist auffällig und sofort erkennbar – das ist aber auch schon alles. Über Geschmack kann man streiten, im Alltag nervt aber, dass er einfach am falschen Ort ist. Man kann den Staubsauger nicht einfach starten, sobald man ihn in der Hand hält. Man kommt mit dieser nämlich nicht an den Knopf und muss die zweite Hand zum Einschalten nehmen.

Aber besser als der Trigger ist der Knopf immerhin. Und man kann darauf hoffen, dass es ihn auch in Zukunft gibt. Ideal wäre vielleicht sogar, wenn man Knopf oder Trigger nutzen könnte, je nach Situation.

Leichter – mit vielen Vor- und einem Nachteil

Der neue V12 Detect ist deutlich leichter als der V15, auch wenn beide auf den ersten Blick total ähnlich aussehen. Aber der V15 wiegt 3,1 Kilogramm, der V12 nur 2,2 Kilogramm. Er gehört damit zu den leichtesten Akkusaugern auf dem Markt.

Und das ist im Alltag entscheidend, denn das Gewicht befindet sich grösstenteils oben in der Hand, dort, wo Akku und Motor sind. Weniger Gewicht bedeutet, dass man länger, leichter und einfacher putzen kann.

Die gute Nachricht ist, dass die Gewichtseinsparung nicht beim Akku gemacht wurde. Man hat mit dem V12 wie beim Vorgänger maximal 60 Minuten Reinigungszeit. Das ist auch im Vergleich zur Konkurrenz gut.

Stattdessen wurde alles andere verschlankt. Der neue Staubsauger ist so schön kompakt und handlich, hat aber auch einen Nachteil: Er wirkt weniger hochwertig, ein bisschen weniger robust.

Mehr Vorteile, weniger Preis

Im Alltag merkt man mit dem V12 also deutliche Vorteile gegenüber dem Vorgänger. Und trotzdem ist der Preis tiefer. Offiziell kostet der neue Sauger 699 Franken, der V15 in der Generation 2022 799 Franken. Und auch die weiter erhältliche Version von 2021 steht noch mit 715 Franken im Online-Shop von Dyson.

Von daher ist die Sache eigentlich klar: Der V12 ist der bessere Deal, auch wenn man natürlich gewisse Abstriche machen muss, die im nächsten Absatz dann genauer beschrieben werden. Im Alltag ist der V12 aber praktischer und darum eine Empfehlung.

Schauen wir uns noch die Preise im Online-Handel an, die natürlich etwas anders aussehen. Aber auch hier zeigt sich der Dyson preisstabil. Der V15 in der Vorjahresversion kostet mindestens 670 Franken, der V12 ist immerhin schon ab 580 Franken erhältlich.

Hier muss man beim V12 Abstriche machen

Aber es ist natürlich auch klar, dass Dyson nicht alle Features ins günstigere Modell gepackt hat und irgendwo sparen musste. Auffällig ist natürlich, dass der V15 den doppelt so grossen Staubbehälter hat. Den V12 muss man also deutlich öfter leeren.

Auch bei der Saugtechnik hat das teurere Modell 14 Zyklonen, das günstigere 11 Zyklonen. Aber ganz ehrlich, davon hat man im Test nichts gemerkt. Beide Sauger nehmen Staub und Schmutz sehr gut auf. Wir haben beim günstigen Sauger auch die Zahl und Grösse der Staubpartikel nicht angezeigt bekommen – laut Webseite sollte das bei beiden Modellen möglich sein, beim V15 war das aber immer sofort sichtbar.

Egal, wichtiger ist, dass auch der günstigere Dyson alles Zubehör dabeihat. Darunter gleich drei Düsen und einen Flex-Adapter, der sich um 90 Grad biegen lässt und so das Saugen um die Ecke ermöglicht – etwa auf einem Schrank oder unter Möbeln.

Toll auch, dass der V12 die Laser-Düse inklusive hat. Der grüne Laser zeigt Staub und Partikel am Boden an. So sieht man genau, wo man noch saugen muss. Und erschreckt manchmal auch, wie viel Staub sich in kurzer Zeit dann schon wieder angesammelt hat.

Dyson hat grösste Sauger-Schwäche beseitigt

Der V12 ist momentan der beste Deal von Dyson. Leicht, kompakt und trotzdem mit der vollen Saugtechnik des englischen Herstellers. Der Preis von etwa 600 bis 700 Franken ist sehr fair.

So ist es schlussendlich nur eine Frage, ob man wirklich einen Akkusauger will oder auf konventionelle Technik mit Kabel setzt. Viele Leute werden wohl auch einen Akkusauger als Zweitgerät benutzen, da sie gerade bei Familienwohnungen einfach nicht genug Batterielaufzeit haben, um einmal alles gründlich zu saugen.

Dafür sind V12 und Co. halt unglaublich schnell und flexibel einsetzbar. Man kann auch mal ohne Stromanschluss das Auto saugen und muss nicht dauernd mit dem Kabel schauen und wieder neu einstecken, wenn es nicht mehr reicht.

Wessen man sich aber auch bewusst sein muss: Für unters Sofa und Bett sind viele Akkusauger nicht besonders geeignet, da die Reichweite beschränkt ist. Das grosse Handteil mit Motor und Staubbehälter ist nämlich ziemlich sperrig und passt meist nicht unter Möbel. Da muss das Saugrohr reichen.

Zudem zahlt man nach wie vor einen massiven Aufpreis. Gute Kabel-Staubsauger gibts für 200 bis 300 Franken – sogar welche ohne Beutel, bei denen man ebenfalls einen Behälter leeren kann.