Dank Dyson-Laser sieht man viel zu viel Schmutz

Mit 779 Franken ist der neue Dyson V15 Detect nicht ganz günstig. Doch neben dem jährlichen Update an Saugkraft und Features gibts dieses Jahr eine richtige Neuerung: nämlich einen grünen Laser. Was bringt das? Und wie schlägt sich der Dyson im grossen Test?

TextLorenz Keller

Pros

  • Laser lässt Staub und Partikel aufleuchten
  • Starke Saugleistung
  • Tolle Vielfalt an Düsen und Rohren
  • Qualitativ hochwertiges System
  • Recht leise trotz viel Power

Cons

  • Laser bei viel Licht etwas schwach
  • Teurer als viele Konkurrenten
  • Akkustaubsauger nicht immer praktisch

Eigentlich wurde der neue Dyson V15 Detect schon im Frühling angekündigt. In einigen Märkten kam er dann auch schon in den Verkauf. Bei uns hat es bis August gedauert. Nun kann man die neuste Version des Akkustaubsaugers endlich kaufen. Wir sagen, ob sich das Warten gelohnt hat. Und warum man dank des Dyson-Laser sogar viel zu viel Schmutz sieht.

Der grüne Laser lässt den Staub aufleuchten

Es ist ja schon Tradition, dass Dyson jedes Jahr einen neuen Akkustaubsauger auf den Markt bringt. Oft ist dieser einfach etwas saugkräftiger und etwas besser. Dieses Jahr gibts aber ein wirklich ganz neues Feature. Eine der vielen Düsen hat nämlich einen grünen Laser integriert.

Was soll das bringen? Die Idee ist, dass das Licht Staub und Partikel besser sichtbar macht. Die Idee ist nicht neu, Philips etwa setzt sie schon in der zweiten Generation ein. Allerdings ist Dyson der erste Hersteller, der als Lichtquelle einen Laser nutzt und nicht LEDs.

Tatsächlich ist der Effekt beeindruckend. Kaum schaltet man den Sauger an, leuchtet das grüne LED-Licht ganz knapp über den Boden. Und wo man von Auge nichts sieht, scheint plötzlich jedes Staubkorn hell auf. Es wird sozusagen vom Laser erleuchtet.

Ehrlich gesagt sieht man dann fast mehr Schmutz und Dreck, als man eigentlich möchte. Aber dann natürlich auch ganz genau, dass der Dyson wirklich alles eingesaugt hat. Es ist schon frappant: Einmal drüber saugen und schon leuchtet nichts mehr auf. Der grosse Vorteil: Man sieht ganz genau, was man schon geputzt hat und wo man noch drüber muss.

Im Vergleich zu LEDs zeigt der Laser den Schmutz deutlicher an. LEDs strahlen dafür etwas weiter und funktionieren auch bei Sonne und hellem Licht noch besser. Ganz allgemein ist aber erstaunlich, wie man auf einmal viel lieber ohne Licht und sogar im Halbdunkeln putzt. Dank des Dyson-Lasers sieht man den Schmutz trotzdem.

Übrigens: Sowohl Laser als auch LED funktionieren nur bei Hartböden oder Parkett wirklich gut. Auf Teppich sieht man nicht viel. Dafür hat aber Dyson auch separate Düsen mitgeliefert, die besser für diesen Untergrund geeignet sind.

Enorm viel Power – und doch recht leise

Nach wie vor erbringt der Dyson die beste Saugleistung. Die Kombination von Putzrolle und viel Power ist ausgezeichnet und mindestens so gut wie bei starken konventionellen Staubsaugern mit Stromkabel. Im Alltag praktisch ist die Automatik, die je nach Schmutzdichte die Leistung anpasst.

Der Dyson misst nämlich auch gleich Zahl und Grösse der Partikel, die eingesogen werden. Für die Automatik macht das Sinn, die angezeigte Grafik ist dann allerdings eher Spielerei. Und man hat vielleicht ein besseres Gefühl, wenn man sieht, wie viele Tausende grösserer Krümel und Millionen mikrokleine Partikel man schon weggeputzt hat.

Übrigens: Trotz der vielen Power gehört der V15 Detect zu den leisesten Geräten auf dem Markt. Das macht durchaus einen Unterschied beim regelmässigen Reinigen.

Bei der Akkulaufzeit allerdings kann sich der V15 kaum von der Konkurrenz abheben. 40 bis 60 Minuten sind im Automodus und damit im Alltag realistisch. Braucht man die volle Power, etwa um im Auto die «Brösmeli» aus den Teppichen zu saugen, dann sind es plötzlich nur noch knapp 20 Minuten.

So ein Akkusauger hat auch Nachteile

Die beschränkte Laufzeit ist kein Dyson-Problem, sondern bei allen Akkusaugern so. Will man die gesamte Wohnung gründlich reinigen, muss man eventuell einen Ladestopp einlegen.

Und auch weitere Nachteile fallen einem im Alltag auf. So sind Motor und Akku, die ja meist im Handteil platziert sind, ziemlich schwer. Beim Dyson sind es fast drei Kilogramm, die man da immer in der Hand hält. Das merkt man durchaus nach einiger Zeit.

Und zwar ist ein Sauger ohne Kabel schneller einsatzbereit und flexibler – man kann auch problemlos etwa das Auto saugen. Allerdings ist das Saugrohr einem System mit Schlauch und Rohr nicht immer überlegen. Gerade wenn man unter grossen Möbeln wie Sofas oder Betten putzen will. Das ist mit dem riesigen und schweren Handteil einfach unpraktisch.

Warum muss man immer den Dyson-Knopf drücken?

Schade hat Dyson den grössten Kritikpunkt noch nicht geändert. Man muss nämlich dauernd einen Knopf drücken, damit der Sauger läuft. Natürlich spart man so automatisch etwas Akku, da man so öfter ein- und ausschaltet. Dank des Dyson-Lasers sieht man ja den Schmutz immer automatisch. Aber auf die Länge nervt das, dass man nicht einfach einen normalen Schalter umlegen oder drücken kann.

Auch beim Ladeanschluss gibt es bessere Lösungen als der klassische Stecker bei Dyson. Der ist zwar okay, wenn man die Wandhalterung montiert. Aber ohne ist man dauernd am Ein- und Ausstecken. Philips hat das etwa mit dem magnetischen Ladeclip bequemer gelöst.Natürlich müssen wir auch über den Preis sprechen.

779 Franken kostet der Dyson V15 Detect mit dem Lasersystem. Damit ist das Modell teurer als fast alle Konkurrenten. Das ist aber nicht neu, das ist bei Dyson immer so. Wer Geld sparen will, der kann eines der Vorgängermodelle kaufen. Der V11 aus dem Vorjahr hat keinen Laser, aber etwa auch die Automatik. Hier starten die Preise bei 629 Franken. Den V10 gibts für 479 Franken, den V8 für 349 Franken.

Tolles System, hochwertig bis in die Details

Doch für den relativ hohen Preis bekommt man von Dyson auch einiges geboten. So wirkt alles bis ins Details hochwertig und ist gut verarbeitet. Das Stecksystem ist schnell und praktisch – eine Qualität, die man im Alltag zu schätzen weiss.

Und es gibt gleich eine riesige Zubehör-Auswahl mitgeliefert. So etwa gleich drei Düsen: die grosse Bodendüse für alle Beläge mit einer massiven Walze, die Soft-Düse mit Laser für Hartböden und Parkett und eine spezielle Haardüse mit Bürstenwalze. Praktisch auch das biegbare Zwischenstück, das es ermöglicht, um die Ecke zu saugen oder etwa auf einem Schrank.

Dass man den Staubbehälter mit einem Handgriff direkt in den Abfallkübel leeren kann, gehört auch zum durchdachten System von Dyson. Da passt eben wirklich alles, und man merkt, dass der Hersteller aus England sich bei jedem Detail etwas überlegt hat.

Dank Dyson-Laser sieht man viel zu viel Schmutz

Die Akkusauger von Dyson gehören zu den teuersten auf dem Markt. Liefern aber auch viel Qualität und Saugkraft. Und tatsächlich bringt der Dyson V15 mit seinem Laserlicht eine Neuerung, die auch wirklich Sinn macht und die einem den Putzalltag erleichtert.

Dank des Lasers sieht man Staub und Partikel viel genauer und weiss, wo es wirklich noch schmutzig ist – und wo man schon geputzt hat. Der Dyson überzeugt im Test eigentlich rundum, auch wenn er kleinere Schwächen hat. Hat man sich im Grundsatz für einen Akkustaubsauger entschieden, dann gehört der V15 Detect sicher zu den besten auf dem Markt.