Nothing Phone 1 mit Weltpremiere in Basel

Seltene Ehre für die Schweiz: Das total gehypte Tech-Unternehmen Nothing zeigt an der Art Basel erstmals das Phone 1. Das erste Smartphone des Brands hat eine transparente Rückseite.

TextLorenz Keller

Der neue Gadget-Brand Nothing ist ein Meister im Marketing. Kaum einem anderen Hersteller ausser vielleicht Apple gelingt es, solch einen Hype um neue Produkte zu erzeugen. Das erste Smartphone der Marke wird gerade scheibchenweise angekündigt. Nothing Phone 1 mit Weltpremiere in Basel – wir haben erstmals das Design in der Realität gesehen.

Schick und preiswert wie die Kopfhörer?

Wenn einem die Marke Nothing noch nichts sagt, dann verwundert das nicht. Sie haben erst gerade ein Produkt auf den Markt gebracht. Und zwar letzten Sommer drahtlose Kopfhörer. Schon damals gabs einen riesigen Hype.

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Bereite dich auf das Nothing Phone vor!

Das Nothing phone (1) kommt auch zu unserem Partner mobilezone. Damit du am Ende nicht doch mit «Nichts» dastehst, informiere dich jetzt auf ihrer Webseite über das aktuelle Timing. Wenn du dich für den mobilezone Club anmeldest, gehörst du zu den Ersten, die das neue Smartphone in Händen halten.

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Im Test dann konnten die Nothing Ear 1 dann überzeugen. Hinter der Marketingmaschine steckt also durchaus Qualität. Der transparente Look hebt die In-Ear-Kopfhörer mit aktiver Geräuschunterdrückung aus der Masse. Und mit 95 Franken sind die Ear 1 durchaus preiswert.

Also ein sehr gutes Produkt in neuem Design und zu einem fairen Preis. Da ist man natürlich gespannt, ob das erste Smartphone von Nothing ebenfalls im Alltag überzeugen kann.

Den Hype rund um das «Phone (1)» genannte Gerät kurbelt das Unternehmen jedenfalls schon mal mächtig an. Das liegt am jungen Chef Carl Pei (32), der schon als Mitgründer von OnePlus ein Händchen für gut getimte Marketingkampagnen bewies. Oder aber auch, dass Promis wie Youtube-Star Casey Neistat oder iPod-Erfinder Tony Fadell in Nothing investieren.

Design-Weltpremiere in der Schweiz

In den letzten Wochen hat Nothing bereits einige Details verraten. Und auch bekannt gegeben, dass das Phone 1 am 12. Juli mit allen Details vorgestellt und kurz darauf auch erhältlich sein wird – unter anderem auch bei unserem Partner Mobilezone.

Am Mittwoch nun zeigte Nothing auf Twitter erstmals die spezielle Rückseite des neuen Smartphones. Und etwas überraschend gabs am Abend einen Event in der Schweiz. Übrigens der erste Event überhaupt, den Nothing veranstaltet.

Um das Design des Phones vorzustellen, hat das Unternehmen die Art Basel gewählt und dafür den trendigen Nachtclub Nordstern gemietet. Der Event selber ist unkompliziert – kommt aber für die internationale Tech-Presse total überraschend. So können Schweizer Journalisten für einmal fast schon exklusiv über eine Weltpremiere berichten.

Die transparente Rückseite als Hingucker

Wie schon bei den Kopfhörern gibts auch beim Smartphone eine transparente Hülle. Hier kann man durch die Rückseite schauen und erkennt einzelne Komponenten wie die runden Spulen fürs drahtlose Laden.

Damit ist der Look ziemlich einmalig auf dem Markt. Und das ist genau das, was Nothing auch bezwecken will. Die Ausstattung und die Leistungsdaten sollen nicht im Mittelpunkt stehen, sondern das lustvolle Gadget, das einfach Spass macht.

Und in Echt sieht das Phone 1 noch etwas edler und hochwertiger aus als auf den ersten Bildern. Allerdings ist das noch schwierig einzuschätzen, da man das Phone nur in Vitrinen bestaunen und noch nicht in die Hände nehmen durfte.

Ein kurzer Blick auf das Gerät ohne Glas rundherum verstärkt aber den Eindruck, dass man hier ein hochwertiges Handy mit Alurahmen bekommt – die Rückseite wird wohl von Glas geschützt.

Übrigens: Auf den Bildern und Teasern sieht man bisher nur ein weisses Modell. Es wird aber gemunkelt, dass es auch noch eine schwarze Variante geben soll. Darauf darf man sicher sehr gespannt sein.

Die Rückseite als Disco

Was beim ersten Anschauen ebenfalls auffällt: Auf der Rückseite blinkt es ziemlich auffällig. Das Phone 1 hat LED-Ringe um die Kameras und zusätzlich mindestens zwei weitere Lichtstreifen. Was damit angezeigt werden kann, das ist allerdings noch nicht klar.

Denn Informationen zum neuen Smartphone gibts bislang nur in kleinen Häppchen. So weiss man, dass drahtloses Laden möglich sein soll. Unten ist ein normaler USB-C-Port zu finden. Und offensichtlich setzt der Hersteller auf zwei Kameras.

Die Form und die Kanten des Geräts erinnern ans iPhone. Und zwar an einen Mix aus iPhone 4 und 5 sowie den neuen Modellen. Kein Wunder, iPhone 12 und 13 orientieren sich ja ebenfalls an den älteren Designs.

Was man auch weiss: Es wird ein Snapdragon-Prozessor zum Einsatz kommen, der Rahmen ist aus Aluminium, und der Screen soll kein «Kinn» haben. Das bedeutet, dass der Rand unten am Bildschirm sehr dünn sein muss.

Das sind die offenen Fragen zum Nothing Phone 1

Viele Fragen sind aber weiterhin offen. Denn nur mit dem Design wird der neue Hersteller keine Geräte verkaufen können. Das war auch schon bei den Kopfhörern so. Der erstaunliche Erfolg war und ist nur möglich, weil die Ear 1 eben nicht nur Schein sind.

Entscheidend dürfte der Preis sein. Denn bei einem Phone für 599 Franken sind die Ansprüche anders, als wenn das Handy über 1000 Franken kostet (was aber kaum zu erwarten ist).

Akkulaufzeit oder Screen sind wohl weniger riskant für einen Fail. Die grösste Gefahr zu Scheitern liegt bei den Kameras. Hier braucht es ein perfektes Zusammenspiel zwischen Hardware und Software, um mit Apple, Samsung oder Oppo mithalten zu können. Da darf man gespannt sein, was der Neuling da auf die Beine stellt.

Nothing Phone 1 mit Weltpremiere in Basel

Man darf wirklich gespannt sein, ob es Nothing gelingt, sich als Tech-Brand zu etablieren. Das ist in den letzten Jahren kaum einer Neugründung so richtig gelungen. Im Gegenteil, gerade im Smartphone-Markt sind einige etablierte Brands verschwunden. HTC etwa, oder auch Sony, die nur noch Geräte für die Nische herstellen.

Natürlich wird auch die neue Marke das Smartphone nicht neu erfinden können – auch wenn das in der Werbung vielleicht so klingt. Aber: Nothing bringt mit dem Fokus auf Design neuen Ideen frischen Wind in die Branche. Und das tut allen gut, gerade in einer Situation, in der bei vielen Herstellern etwas Stillstand herrscht.

Übrigens: Es gibt bereits einen neuen Marketing-Streich von Nothing. Die ersten hundert Exemplare des Nothing 1 werden am 21. und 22. Juni online versteigert. Und zwar auf der Hype-Plattform StockX, wo normalerweise seltene Sneaker, Supreme-Klamotten oder Sammlerstücke verkauft werden. Ob man die Telefone dann wirklich vor dem offiziellen Launch am 12. Juli erhält, ist unklar. Denn es kann laut StockX bis 35 Arbeitstage dauern, bis die Waren ausgeliefert sind.